Der Teichmolch

 

Der Teichmolch ist der in Maintal wie auch bundesweit am häufigsten vorkommende Schwanzlurch und erreicht eine maximale Körperlänge von 11cm. Die Oberseite ist glatthäutig und von gelbbrauner bis schwarzgrauer Färbung. Die Bauchseite ist in der Mitte orange, zu den Seiten heller werdend und ebenfalls mit dunkler Fleckung versehen – bei den Männchen sind dies große Punkte, bei den Weibchen feine Tüpfel. In der Wassertracht haben die Männchen einen hohen und stark gewellten Hautkamm. Die Unterseite der „kleinen Drachen“ ist deutlich gefleckt, wodurch er sich auch von dem mit ihm häufig verwechselten kleineren Fadenmolch unterscheidet.

 

Er verbringt den Herbst und Winter häufig an Land und beendet bei günstigen Temperaturen seine Winterruhe Ende Februar, beziehungsweise Anfang März. Nach Ende des Frostes wandert er zu seinen Laichgewässern: kleinere, zumindest zeitweilig besonnte Tümpel, Weiher, Gräben und Gartenteiche. Die Laichzeit findet zwischen März und Mai statt.

 

So wurden am Amphibienschutzzaun der NABU-Ortsgruppe Maintal (Vogelschutzgruppe) im Frühjahr 2011 über 150 wandernde Teichmolche gezählt, die in den Eimern landeten. In sehr geringen Zahlen wurde dort auch schon der Bergmolch gefunden.

 

Bei der Paarung fächelt das Männchen in einem aufwendigen „Tanz“ dem Weibchen mit seinem Schwanz Sexualduftstoffe zu, um dieses dazu zu bringen, die von ihm abgelegten Samenpakete mit seiner Kloake aufzunehmen.

Nach erfolgreicher Befruchtung faltet dieses dann einige Tage später bis zu 300 Eier sorgfältig in Pflanzenblätter. Die Entwicklung dauert zwischen ein und drei Wochen. Die zunächst sechs bis zehn Millimeter kleinen Larven gehen nach kurzer Zeit in eine aktive Schwimmphase über.

 

Sie ernähren sich „räuberisch“ von Kleinstlebewesen, entwickeln zuerst dünne Vorderbeine und später die Hinterbeine, um nach etwa zwei bis drei Monaten bei einer Länge von drei bis vier Zentimetern die Metamorphose zum Landtier zu vollziehen.

 

Der Teichmolch ist sowohl ein nachtaktiver, als auch ein tagaktiver Lurch. Zu seiner Nahrung gehören Kleinkrebse, Wasserflöhe, kleine Libellenlarven, aber auch an Froschlaich bedient er sich gerne.

 

Sehr gut sind Molche in ihren Gewässern zu beobachten, wenn man sich am Gewässerrand ruhig verhält und das Wasser eine Zeit lang beobachtet. Der Teichmolch gilt als sehr anpassungsfähiger Lurch und als Kulturfolger.

 

Molche suchen immer wieder mit schlängelnden Ruderbewegungen die Wasseroberfläche auf, um dort nach Luft zu schnappen. Als Landhabitate kommen Grünlandgebiete mit Hecken, Waldränder, naturnahe Gärten und Parks, aufgegebene Kiesgruben sowie Uferränder von Gewässern in Frage. Als Winterquartiere dienen z. B. Höhlungen unter großen Wurzeln oder Steinen.

 

Teichmolche werden von vielen anderen Tieren gefressen. Dazu gehören verschiedene Vogelarten (Reiher, Störche), im Wasser auch Fische, Ringelnattern, Großlibellenlarven und andere Wasserinsekten.

 

Zu seiner Gefährdung tragen unter anderem die schwindenden Lebensräume und der Einsatz von Chemikalien im Land- und Gartenbau erheblich bei. Auch Schächte und Unterführungen sind häufig tödliche Fallen für die kleinen Nützlinge. So kann man z.B. unter der Bahnunterführung zu den Dietesheimer Steinbrüchen regelmäßig tote Molche finden. Auch Lichtschächte vor Kellerfenstern und steilwandige Wasserbecken ohne Ausstiegshilfen sind für die Tiere häufig unüberwindbar. Lichtschächte können durch Abdeckung mit sehr feinmaschigem Drahtgewebe (für diesen Zweck im Baufachhandel erhältlich) gesichert werden.

 

Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde hatte den weit verbreiteten „Miniaturdrachen“ zum „Lurch des Jahres 2010“ ausgerufen. Er ist nach Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt.

 

Georg Spielberger

(2. Vorsitzender NABU Maintal)

 

Männlicher Teichmolch (Bild: Georg Spielberger, NABU Maintal)

Teíchmolche

(Bilder: Werner Zahn, NABU Maintal)

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