An der diesjährigen NABU-Aktion „Wann kommt der Kuckuck nach
Hessen?“ haben über 500 Naturfreunde teilgenommen. Der erste Kuckuck rief am 17. März bei Rosbach vor der Höhe, der zweite am 28. März bei Rüdesheim. „Für den Kuckuck war das kalte Frühjahr ein echtes Glück. Als er aus seinen afrikanischen Überwinterungsgebieten zurückkam, hatte er noch genug Zeit, den heimischen Singvögeln seine Eier unterzuschieben“, erklärte Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Durch das kalte Wetter habe sich die erste Brut seiner Wirtsvögel teils erheblich verzögert. Wie in den Jahren zuvor zeige die frühe Rückkehr einiger Kuckucke, dass sich der Langstreckenzieher an den Klimawandel anpassen könne.
„Wie alle Langstreckenzieher gehört der Kuckuck zu den Verlierern des Klimawandels“, so der Biologe Eppler. Seine Wirtsvögel, z.B. Grasmücken, Zaunkönige und Bachstelzen, hätten sich in den letzten Jahren oft schon mitten im Brutgeschäft befunden, als die meiste Kuckucke Ende April zurückgekehrt seien. „Für die Kuckucksweibchen wird es deshalb immer schwieriger, ihre Eier erfolgreich den zukünftigen „Zieheltern“ unterzuschieben.“ Kuckucke, die früher nach Hessen zurückkehrten, hätten auf jeden Fall einen Vorteil. In diesem Jahr sei es auch für die Mehrzahl der Kuckucke problemlos möglich gewesen, ihre Eier bei den Wirtsvögeln unterzubringen.
Die Aktion „Wann kommt der Kuckuck?“ werde in den nächsten Jahren fortgeführt, um zu sehen, ob künftig noch mehr Kuckucke früher nach Hessen zurück kehrten. “Die meisten Kuckucke waren in diesem Jahr wie üblich von Mitte April bis Anfang Mai zum ersten Mal zu hören“, so Eppler. Erfreulich sei, dass der Kuckuck nach wie vor in ganz Hessen verbreitetsei. Alle Kuckucks-Beobachtungen können online auf der NABU-Webseite www.kuckuckhessen.de eingesehen werden.